Meditieren
„Stundenlanges Sitzen, vielleicht noch im Lotus Sitz und ohne jeglichen Gedanken. Nicht schaffbar… Nein, für mich ist das Meditieren sicher nichts.“ Häufig hörte man früher solche Argumente.
Das „neue“ Meditieren
Das Bild der oder des Meditierenden hat sich in den letzten Jahren sehr gewandelt. Meditieren gehört für viele zum Alltag. Meditation ist ein Begriff, der unter anderem mit Entspannung, Ausgeglichenheit, Gelassenheit und Momenten des in sich Gehens und Kraft Schöpfens assoziiert wird.
Morgenmeditation
Ich liebe es, am frühen Morgen meine Augen zu öffnen und einfach nur zu spüren was ist. Ich weiß, dass kurz nach dem Aufwachen der analytische Verstand noch ein bisschen im Träumeland ist. Aber immerhin bleiben mir ein paar Momente, um mich zu fragen:
„Wie möchte ich, dass mein Tag heute wird? Wie möchte ich meinen Tag beginnen?“
Ohne dass sofort das Alltagsprogramm anspringt.
Mein Morgenritual beginnt also damit, dass ich solange im Bett bleibe, bis ich mich so richtig gut fühle. Oft wache ich schon so auf, manchmal dauert es ein bisschen… Aber in dem Moment, wo einer meiner Füße den Boden berührt, strahle ich schon über das ganze Gesicht! Wieder ein neuer Tag! Wieder ein geschenkter Tag in meinem Leben! Danke! Was darf sich mir heute zeigen? Ich richte mich aus, fokussiere innerlich was mir heute wichtig erscheint, spüre es tief in mir, nehme noch ein paar tiefe Atemzüge.
So schenke dir jeden Morgen eine halbe Stunde deines Seins
Dann mache ich mir einen Haferbrei. Während mein Frühstück durchzieht, stehe ich auf meiner Yogamatte und zelebriere ganz langsam den Sonnengruß.
Spüre meinen Körper, nimm wahr, wie er mehr und mehr beweglich, geschmeidig und biegsam wird.
Verbinde die Bewegungen mit meinem Atem. Denke erneut an die Ausrichtung für den heutigen Tag – vereine die Gedanken mehr und mehr mit meinem Körpergefühl.
Dann setze ich meine Morgenmeditation auf der Matte fort. Spüre in mich hinein. Nehme bewusst ein paar Atemzüge.
Ich schenke mir selbst vollkommenes Mitgefühl.
Spüre wie es mich erfüllt und sich sanft über mich hinaus ausdehnt, weiter, immer weiter, alles und jeden durchflutet und nährt.
Mit sanften und bewussten Atemzügen lenke ich meine Aufmerksamkeit wieder ganz auf meinen Körper. Fühle meine Ausrichtung für den noch so jungen Tag, die mich voller Dankbarkeit und Freude erfüllt.
Ich stimme das „Om nahma shivaya“ Mantra an. (Bedeutung: Alles, was du hast oder was du bist, ist gut, so wie es ist).
Wiederhole das Wort shanti dreimal… welches Frieden bedeutet. Und beende meine Morgenmeditation.
Mein Frühstücksbrei ist nach dieser halben Stunde perfekt durchgezogen.
Nun bin ich bereit für diesen, noch so neuen frischen Tag.
Verschiedenen Meditationstechniken
Im laufe des Tages gibt es für mich unzählige Situationen, die Teile aus der Meditation enthalten.
Um ein paar davon aufzuzählen:
Ich mach mir bewusst, wie meine Füße am Boden stehen.
Ich beobachte meine Atmung, wenn ich zu hektisch bin und verlangsame und vertiefe bewusst meinen Atem.
Wenn ich das Gefühl habe, mich in meiner Arbeit zu verlieren, atme ich ein paarmal tief durch, um wieder ganz bei mir anzukommen, lege eine Hand auf meinen Brustkorb und summe ein paar Töne vor mich hin.
So gibt es unterschiedliche Meditationstechniken aus denen man wählen kann.
Die Atemmeditation, die Achtsamkeitsmeditation, die Klangmeditation, die Gehmeditationen, die Stille Meditationen, das Tönen und Mantren singen.
Sehr schnell bekommt man ein Gefühl dafür, welche Art der Meditation für den Anfang am Besten geeignet ist.
Den Tag rund machen
Auch vor dem zu Bett gehen bewege ich oftmals meinen Körper sanft durch und widme mich meiner Abendmeditation.
Ich lasse den Tag revue passieren. Nimm wahr, was vom Tag noch besonders präsent ist, mache mir ein paar Notizen dazu. So wird mein Kopf frei.
In tiefer Dankbarkeit für mein Sein, für die Begegnungen und Erlebnisse des Tages, beende ich mein Abendritual.